OXYMORE

Wo ist er, der vollmundig angekündigte spektakuläre 3D-Sound? Die Titel klingen auch mit High-End-Stöppseln merkwürdig farblos und flach. Die fehlenden Harmonien und Melodien wurden hier ja schon hinreichend kritisiert. JMJ sind schlicht die Ideen ausgegangen und ist zum Robbie Williams der Elektronik geworden.

Tolle Hommage an Pierre Henry und die Musique concrète! Aber reicht natürlich nicht an die alten JMR Klassiker heran. Überwiegend trotzdem klasse gemacht.

„Klangerlebnis revolutionieren “ ? Damit? Vielleicht sollte er sich mal 30 Jahre alte Scheiben von Skinny Puppy anhören, DAS war revolutionär- und dem Gefrickel hier um Lichtjahre voraus. Es reicht eben nicht, Sounds wild im virtuellen Raum zu platzieren- wenn sich das Ganze nicht zu irgendwas fügt- und das vermisst man hier leider. Viel technische Spielerei. Mehr nicht. Vielleicht mal die eigene VR Blase verlassen.

Man sollte sich schon darauf einlassen und nicht nur kurz anspielen. Am besten mit geeigneten Kopfhörern. Eine Nachfolge von Oxy…hätte ich tatsächlich erwartet, aber ich erkenne hier schon eine Struktur der Komposition die nicht einfach als Krach abgetan werden kann. Da muss man wie immer mit Phantasie eintauchen wollen. Mir gefällt was ich gehört und was ich für mich daraus interpretiert habe.

Fangen wir damit an, dass Musik vor allem deshalb Musik heißt, weil sie einer bestimmten Harmonie entspricht, gewissen Mustern, damit sie im Ohr klingt und ein Gefühl entstehen lässt, ob positiv oder negativ oder eben auch gleichgültig. Alles andere ist Sounddesign, vielleicht auch Kunst, etwas was man sich ansehen kann, aber auch missachten darf. Im Fall des neuen ‚Werkes‘ von JMJ muss ich eben reinsehen, reinhören, aber da ist nichts, was Musik im eigentlichen Sinne ist. Das ist Krach und Chaos. Der eitle Schöpfer schöner Melodien verliert entweder das Gehör oder zunehmend das erforderliche Gefühl für Musik. Begonnen hat die Phase seiner Einfallslosigkeit mit ‚Teo&Tea‘ (allerdings ein netter aber erfolgloser Versuch Dancemusik zu kreieren) und zuvor mit dem wenig bekannten ‚Session 2000‘ (Filmmusik und trüber Jazz). Sich nicht neu zu erfinden, aber stilistisch einen anderen Weg zu gehen, gelang JMJ noch mit ‚Geometry of love‘ und Gefühl beweist er noch mit ‚Metamorphoses‘ (ein interessantes Stück von Weltmusik). Was später und bis jetzt passierte muss etwas damit zu tun haben, mit verzweifelter Kraft jemand sein zu wollen, der Musik, Klang und Geräusche ganz neu verbinden will wie zu Anfang seiner Synthesizer-Karriere. Nur fehlt heute jeder Ansatz von harmonischer Musik, sprich Melodie. Das neue ‚Oxigene 3‘ litt bereits unter dem Mangel an neuer und mitreißender Melodic, ‚Equinox 2‘ ist noch schlimmerer Quark, und dann ‚Amazonas‘… Kunst? Nein, JMJ weiß sehr gut um seine Fans, die ihm bis heute die Stange halten. Entweder schließt er sich im Studio ein und denkt beim Zusammenrühren von Geräuschen und wildem Klecksen von viel zu vielen Samples über seine zurückliegende Karriere nach, weil ihm sonst nichts einfällt, wie er etwas aus seiner Restzeit machen kann, oder er kann nicht anders, gefangen in seiner Welt. Neue Welten erschaffen? Und er will uns dort mitnehmen? Ich steige aus. Falls er Geld braucht (das sicher nicht), bekommt er von mir nichts mehr, denn er gibt von sich selbst nichts, was mir noch gefällt. JMJ hat fertig, aber vermutlich hat er es noch nicht mitgekriegt. Ich schätze, sein Leben lang kann man schöne Kunst nicht zu Werke bringen (teils auch weil das eigene Leben auf und ab verläuft) und wenn Ideen zunehmend fehlen, wäre es vielleicht sinnvoll, sein Tun auf andere Felder zu verschieben.

Also dieses musikalisch destruktive Klangwerk hätte sich J.M.Jarre wirklich sparen können! Klingt gelinde ausgedrückt wie ein großer Keyboard-Kurzschluss!😉

Wäre dieser Krach nicht von Jarre, würde es niemand kaufen !!! Aber vielleicht könnte man damit das russische Militär aus der Ukraine vertreiben …

Da höre ich mir lieber Kraftwerk an! Das klingt alles so negativ und „deprimässig“ hier! Vielleicht sollte sich Mr. Jarre auch noch einmal das Stück „On the run“ von Pink Floyd (LP: „Dark side of the moon“!) anhören, um bessere Inspirationen zu erhalten?!? So ist bzw. wird das nix!!!

Vom großen Soundpionier ist nichts mehr geblieben. Leider Harnisch Jarre die letzten Jarre selbst demontiert. Auch dieses Album ist ein Reinfall.

Ganz klar auch dieses Album von JEAN-MICHEL JARRE, hat wenig mit Oxygene oder Equinoxe gemeinsam ! Es ist ein weitere unbekannte Ort, wo Jarre uns mitnimmt. Ich es sehr abwechslungsreich und gelungen was als Idee dahinter steckt ! Eine Brücke der Vergangenheit zur Zukunft zu bauen !